Bei Wahlkampf-Veranstaltung: Trump warnt vor „Blutbad“, wenn er nicht gewinnt

Ex-US Präsident Donald Trump (77) am Samstag in Vandalia (Ohio, USA)

Ex-US Präsident Donald Trump (77) am Samstag in Vandalia (Ohio, USA)

Foto: Jeff Dean/AP
Von: Marie Sophie Krone

Erneute verbale Eskalation von Ex-US-Präsident Donald Trump (77): Auf einer Wahlkampf-Veranstaltung am Samstag in Vandalia im US-Bundesstaat Ohio sprach der Republikaner von einem Blutbad im ganzen Land, wenn er die Wahl zum Präsidenten der USA nicht gewinnen wird.

Trump machte die Bemerkung, als er gerade einen Zoll auf Autos ankündigte, die außerhalb der USA hergestellt würden. Wortwörtlich übersetzt sagte er: „Wir werden einen 100-prozentigen Zoll auf jedes einzelne Auto erheben, das über die Grenze kommt. Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das Ganze geben – das wird das Mindeste sein. Es wird ein Blutbad für das Land sein. Das wird das Mindeste sein.“

Im Kontext der Autoindustrie erscheint dieser Kommentar wirr. Bedenkt man Trumps Handlungen in der Vergangenheit – den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021, zu dem er seine Anhänger nach seiner verlorenen Wahl anstachelte – geben seiner Aussagen jedoch Anlass zur Sorge.

Trump-Anhänger feiern die Aussagen des Republikaners

Trump-Anhänger feiern die Aussagen des Republikaners

Foto: Jeff Dean/AP

Das Team von US-Präsident und Demokrat Joe Biden (81) reagierte prompt, sagte Trump wolle offenbar „einen weiteren 6. Januar“ – eine Anspielung auf den Sturm auf das Kapitol, bei dem fünf Menschen starben und mehr als 140 verletzt wurden. Biden-Sprecher James Singer teilte am Samstagabend mit: „Das ist Donald Trump: ein Verlierer, der um über 7 Millionen Stimmen geschlagen wird und dann, anstatt ein breiteres Mainstream-Publikum anzusprechen, seine Drohungen mit politischer Gewalt verdoppelt.“

Die Kundgebung am Samstag fand zur Unterstützung des Geschäftsmanns Bernie Moreno statt, Trumps Wunschkandidat bei den Vorwahlen des republikanischen Senats am Dienstag. Es war eigentlich eine lockere Rede, bei der Trump unter anderem über Probleme mit dem Teleprompter scherzte. Völlig unverhofft kamen dann plötzlich seine scharfen Aussagen über die anstehende US-Wahlen im November 2024.

Trump-Anhänger stürmen am 6. Januar 2021 das US-Kapitol, um die verlorene Wahl zu rächen. Die Täter, mittlerweile im Gefängnis, will Trump nach gewonnener Wahl freilassen

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Foto: Essdras M. Suarez/dpa
Zahlreiche Gerichtsprozesse setzen Trump mehr und mehr unter Druck. Von weiteren Drohungen hält ihn das aber offenbar nicht ab

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Foto: Jeff Dean/dpa
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