Politik

Attacke auf russischem Gebiet Treibstofflager nahe Krim-Brücke steht in Flammen

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Die Frontlinie ist Hunderte Kilometer entfernt, dennoch steht ein Treibstofflager nahe der Krim-Brücke in Flammen. Noch ist der Ursprung unklar. Sollte es ein Angriff der Ukraine sein, würde das die Verwundbarkeit Russlands auf eigenem Territorium unterstreichen.

Ein russisches Treibstofflager nahe der Krim-Brücke in der russischen Region Krasnodar ist nach Angaben des Gouverneurs der Region in Brand geraten. "Das ist ein Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse", schrieb Gouverneur Weniamin Kondratjew auf Telegram. Das Feuer sei im Dorf Volna im Verwaltungsbezirk Temryuk ausgebrochen. "Es werden alle Anstrengungen unternommen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern." Es bestehe keine Gefahr für die Bewohner des Dorfes.

Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte, die Ursache des Feuers ist bislang unklar. In sozialen Medien kursiert die Behauptung, ein unbekanntes Flugobjekt habe das Depot getroffen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Oben die Krim-Brücke, unten der Ort des brennenden Treibstoffdepots.

Oben die Krim-Brücke, unten der Ort des brennenden Treibstoffdepots.

(Foto: Google Earth: Data SIO, NOAA, U.S. Navy,NGA, GEBCO, Image © 2023 CNES / Airbus, Image © 2023 Maxar Technologies)

Am Rande der Siedlung Wolna liegt ein großes Umschlagterminal für Öl und Ölprodukte, die dann über das Schwarze Meer verschifft werden. Medienberichten zufolge ist eine Zisterne mit 20.000 Kubikmetern Treibstoff in Brand geraten. Rauch und Flammen seien bis auf die gegenüberliegende Halbinsel Krim zu sehen, hieß es. Das Feuer habe derzeit eine Fläche von 1200 Quadratmetern erfasst, teilte der Leiter der Kreisverwaltung, Fjodor Babenkow, mit. Die Feuerwehr versuche, die Flammen einzudämmen und ein Übergreifen auf andere Zisternen zu verhindern. Der Ort liegt in der Nähe der Krim-Brücke, die das russische Festland mit der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel verbindet. Die Frontlinie ist mehrere Hundert Kilometer entfernt.

Die Krim-Brücke oder Brücke von Kertsch ist wesentlich für den Nachschub des russischen Militärs für die Krim, aber auch die nördlich davon gelegenen annektierten Gebiete Cherson und Saporischschja. Es gelang der Ukraine bereits einmal, mit einem großen Sprengstoffanschlag, die Krim-Brücke zu beschädigen und zeitweise für den Zug- und Autoverkehr unbrauchbar zu machen. Bei der Attacke Anfang Oktober 2022 detonierte eine Bombe, die sich in einem LKW befand, der die Brücke passierte.

Am Samstag hatte ein Drohnenangriff ein russisches Treibstofflager in der Krim-Hafenstadt Sewastopol in Brand gesetzt. Russland macht die Ukraine dafür verantwortlich. Die Ukraine bekennt sich nur selten zu Angriffen auf russisch kontrolliertes Gebiet. Am Wochenende hatte das ukrainische Militär jedoch erklärt, die Untergrabung der russischen Logistik sei Teil der Vorbereitungen für eine lange erwartete Gegenoffensive.

Quelle: ntv.de, als/rts/dpa

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