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Deutschland Blutiger Anschlag geplant

Polizei fasst mutmaßliche IS-Anhänger – „Das sind drei Offenbacher“

Polizei nimmt drei mutmaßliche IS-Anhänger fest

Sie planten offenbar einen Anschlag mit Sprengstoff und Schusswaffen im Rhein-Main-Gebiet. Die Polizei hat in Offenbach drei junge Männer, mit großer Wahrscheinlichkeit IS-Anhänger, festgenommen.

Quelle: WELT/Marcus Tychsen

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Sie planten offenbar einen Anschlag mit Sprengstoff und Schusswaffen im Rhein-Main-Gebiet: Die Polizei hat drei mutmaßliche IS-Anhänger in Offenbach festgenommen. 170 Polizisten, darunter auch Spezialkräfte, waren im Einsatz.

In Offenbach sind drei IS-Verdächtige festgenommen worden. Die Männer sollen laut Staatsanwaltschaft Vorbereitungen getroffen haben, um im Rhein-Main-Gebiet mittels Sprengstoff oder Schusswaffen möglichst viele Menschen zu töten. Die geplante Tat sei religiös motiviert gewesen, die Beschuldigten sollen sich in der Vergangenheit als Anhänger der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu erkennen gegeben haben.

Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich bei den vorläufig Festgenommenen um einen 24 Jahre alten Deutschen mazedonischer Herkunft sowie einen 22 und einen 21 Jahre alten türkischen Staatsangehörigen. Der 24-jährige Hauptbeschuldigte ist dringend verdächtig. Ihm wird vorgeworfen, sich bereits Grundbestandteile zur Herstellung von Sprengstoff beschafft und im Darknet nach Schusswaffen gesucht zu haben. Die drei Verdächtigen seien bereits polizeibekannt gewesen.

Die Verdächtigen sollen sich in der Vergangenheit als Anhänger der Terrormiliz IS bezeichnet haben. „Uns liegen entsprechende Aussagen von Bekannten vor“, sagte Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Konkrete Anschlagsziele seien den Ermittlern bislang nicht bekannt. Eine konkrete Gefahr für die Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, betonte die Staatsanwaltschaft.

Offen blieb, wie die Verdächtigen zueinander stehen. Das sind drei Offenbacher“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main auf Nachfrage von WELT. Sie seien in Offenbach aufgewachsen und wohl langjährige Freunde. Unklar ist, ob die Männer möglicherweise von einer Kontaktperson des IS in Syrien oder im Irak angeleitet wurden. Nach WELT-Informationen soll die Verwandte eines Verdächtigen von Deutschland nach Syrien gereist sein, um sich dem IS anzuschließen. 

Zahlreiche Beweismittel bei Einsatz gesichert

Die Staatsanwaltschaft durchsuchte gemeinsam mit dem hessischen Landeskriminalamt drei Wohnungen in Offenbach. Beteiligt waren demnach etwa 170 Beamte des Landeskriminalamts und des Polizeipräsidiums Südhessen sowie Spezialkräfte der Polizei. Dabei seien zahlreiche Beweismittel, vor allem schriftliche Unterlagen und elektronische Datenträger gefunden worden, die derzeit ausgewertet würden.

Bei dem 24-jährigen Hauptbeschuldigten wurden verschiedene sprengstoffrelevante Substanzen und Gerätschaften sichergestellt.  Die Vorführung beim Haftrichter wurde auf Mittwoch verschoben. Dieser soll entscheiden, ob der Hauptverdächtige oder eventuell auch alle drei Männer in Untersuchungshaft kommen. Die Vernehmungen der Verdächtigen laufen laut Staatsanwaltschaft.

Wie genau die Behörden auf die Männer aufmerksam wurden, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Es habe auch verdeckte Ermittlungen gegeben, hieß es lediglich. Auch Zeugenaussagen habe es gegeben.

Reuters/dpa/sst/lsg/ibra

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