Folge der Islamisierung: Immer mehr judenfeindliche Übergriffe in Frankreich

14. Februar 2019

Paris. Antisemitismus-Alarm in Frankreich: der französische Innenminister Castaner ist angesichts eines deutlichen Anstiegs antisemitischer Übergriffe in seinem Land alarmiert. Demnach soll es 2018 541 „antisemitische“ Vorfälle gegeben haben – eine Steigerung um 74 Prozent im Vergleich zu 2017. „Der Antisemitismus breitet sich aus wie ein Gift“, sagte Castaner. Der jüdische Dachverband forderte einen „Ruck“ durch die Gesellschaft, der Haß sei tief in der Bevölkerung verankert. Experten und selbst französische Medien machen für diese Entwicklung aber vor allem die um sich greifende Islamisierung verantwortlich.

Castaner äußerte sich bei einer Gedenkzeremonie im Pariser Vorort Sainte-Genevieve-des-Bois. Dort war 2006 der Jude Ilan Halimi verschleppt und drei Wochen lang von jungen Muslimen aus seiner Nachbarschaft gefoltert worden. Einen vorläufigen Höhepunkt hatten die Übergriffe auf Juden bei der islamistischen Anschlagsserie 2015 mit 808 Fällen erreicht. Für den nunmehrigen Anstieg macht die Regierung aber paradoxerweise die Protestbewegung der „Gelbwesten“ mitverantwortlich. Am Rande ihrer Kundgebungen tauchten oft „absolut inakzeptable antisemitische Schmierereien“ auf, hieß es.

Innenminister Castaner kündigte nun ein hartes Vorgehen gegen Antisemitismus an. Der dafür zuständige Beauftragte der französischen Regierung, Frederic Potier, sprach von „harten juristischen Schritten“. Er warnte davor, daß sich „der Haß auf Juden mit dem Haß auf die Demokratie paart“. Potier und der deutsche Antisemitismus-Beauftragte Felix Klein hatten im Dezember bei einem Treffen in Paris eine enge diesbezügliche Zusammenarbeit und eine Initiative auf EU-Ebene vereinbart. (mü)

Ein Kommentar

  1. Wolfgang Schlichting sagt:

    Trifft auf Deutschland auch zu, obwohl hier keine „Gelbwesten“ auf die Strasse gehen, um zu demonstrieren.

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