Mehr Geld für EU-Beamte: Weihnachts-Überraschung für Eurokraten

Spitzen-Grundgehalt erstmals auf über 20 000 Euro gestiegen

1,7 Prozent mehr: Die EU-Bediensteten bekommen rückwirkend eine Gehaltserhöhung

1,7 Prozent mehr: Die EU-Bediensteten bekommen rückwirkend eine Gehaltserhöhung

Foto: FRANCOIS LENOIR / Reuters

Schöne Weihnachtsüberraschung für die EU-Beamten, Abgeordneten und Spitzenfunktionäre: Die Gehälter und Pensionen wurden rückwirkend zum 1. Juli 2018 um 1,7 Prozent erhöht.

Die Tabellen liegen BILD vor.

Dabei gibt es ein großes Novum: Für die Top-Besoldungsgruppe 16 (die Generaldirektoren der EU-Kommission) steigt das Monatsgrundgehalt (ohne Zulagen) in der Dienstaltersstufe drei erstmals über 20 000 Euro!

Zur Erklärung: Die Gehälter sind aufgeteilt in 16 Besoldungsgruppen. Nach je zwei Jahren steigt die Vergütung mit der Dienstaltersstufe. Daraus ergibt sich dann das Grundgehalt.

Die Gehalts-Bescherung wird in einem komplizierten Verfahren alljährlich durch das EU-Statistikamt Eurostat errechnet. Grundlagen sind die Entwicklung der Gehälter der öffentlich Bediensteten in den EU-Staaten und die Steigerung der Lebenshaltungskosten in Belgien und Luxemburg. Im letzten Jahr lag die Erhöhung bei 1,5 Prozent.

Einige Beispielrechnungen mit den neuen Grundgehältern:

▶︎ EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (64) und EU-Ratspräsident Donald Tusk (61) verdienen inklusive Zulagen ca. 32 700 Euro im Monat – rund 550 Euro mehr als bisher.

▶︎ Die Gehälter der sechs Vizepräsidenten der EU-Kommission steigen inklusive Zulagen um rund 500 Euro auf 30 800 Euro.

▶︎ Ein EU-Kommissar verdient mit Zulagen etwa 400 Euro mehr, kommt ungefähr auf 26 600 Euro.

Übrigens müssen die Eurokraten den Verdienst auch versteuern – allerdings über eine EU-Steuer. Ein EU-Generaldirektor zahlt als Single etwa 25 Prozent seines Gehalts an Steuern. In Deutschland müsste er 39 Prozent an den Staat abgeben.

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