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Brandbrief des Klinikpersonals

Zu wenig Schutz bei aggressiven Patienten im Klinikum am Urban

Vivantes Klinikum Am Urban: 50.000 Notfälle im Jahr
Vivantes Klinikum Am Urban: 50.000 Notfälle im Jahr Foto: picture alliance / Bildagentur-online

Das Klinikpersonal des Vivantes Klinikums Am Urban schreibt einen Brandbrief, da es immer wieder zu brutalen Übergriffen in der Rettungsstelle kommt. Der Schutz der Mitarbeiter sei nicht ausreichend.

Sie gehen mit einem Survival-Messer auf die Rettungskräfte los, schlagen mit einem Feuerlöscher Scheiben ein, randalieren halb nackt oder schreien: „Ich bringe dich um, du Hurensohn“ und Schlimmeres. Die Mitarbeiter der Rettungsstelle des Vivantes Klinikums Am Urban sehen sich oft der vollen Wucht von Gewalt und Aggressivität ihrer Notfall-Patienten ausgesetzt.

Sicherheitslage für Retter ist kritisch

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Schlimm genug – doch der mangelhafte Schutz davor ist für sie die eigentliche Katastrophe. Jetzt schlagen zwei Angestellte der Rettungsstelle, auch im Namen weiterer Mitarbeiter, Alarm. In einem Brandbrief wenden sie sich an den Betriebsrat des Hauses.

Ihr Vorwurf: Sie fühlen sich von der Klinikleitung im Stich gelassen. Trotz eines ersten Beschwerdebriefes vom Anfang des Jahres habe sich an ihrer Sicherheitslage „nichts geändert“.

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Die in dem Schreiben aufgeführten Beispiele klingen dramatisch. Angesichts dieser Schreckensbilanz fordern die Unterzeichner einen Notfallknopf zur Alarmierung der Polizei. Zudem müsse eine 24-Stunden-Security eingerichtet werden. Bislang ist der Sicherheitsdienst nur von 16 bis 4 Uhr morgens im Einsatz.

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„Was ist Ihnen die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter wert?“

Vivantes-Sprecherin Kristina Tschenett betont, man nehme solche Gewaltvorfälle „sehr ernst“. Nach „intensiven Gesprächen“ sei für erste Verbesserungen wie ein Deeskalationsschutzkonzept, Video-Überwachung und „interne Alarmierungsoptionen“ gesorgt worden. Die angemahnte 24/7-Security sei zugesichert, der Notfallknopf werde „so bald wie möglich“ installiert.

Auch Verdi unterstützt die Forderungen der Urban-Rettungskräfte. Die Angriffe seien „keine Kavaliersdelikte“. Eine der Hauptursachen für die Probleme sei ein chronischer Personalmangel.

Der Brandbrief schließt mit einer dringenden Frage an die Klinikleitung: „Was ist Ihnen die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter wert?“

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