Reportage vom AfD-Parteitag :
Da sind sie wieder

Lesezeit: 6 Min.
„Wir sind das Original“: Meuthen, Gauland und Pazderski am Samstag in Augsburg
Bei der AfD ist man sich einig: Der Streit in der Union kann ihr nur helfen. Egal in welche Richtung die Regierungskrise gehen mag – sie sehen sich als die Gewinner. Ihre Umfragewerte steigen langsam, aber stetig. Das allein gibt ihnen aber noch nicht recht.

Fühlt Deutschland sich schlecht, ist die AfD gut drauf. Am Eingang zum Bundesparteitag in Augsburg unterhalten sich zwei Männer in den besten Jahren, was das Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM für die AfD zu bedeuten habe. Sagt der eine, es habe sich jetzt endgültig gezeigt: Nicht einmal im Fußball sei Integration möglich. Der andere nickt und fügt hinzu: „Gott sei Dank kein Sommermärchen. Die Leute werden dann nicht wieder eingelullt, sondern bleiben dran an den Problemen.“ Drinnen, in der Messehalle, hält der Parteivorsitzende Alexander Gauland kurz darauf die Eröffnungsrede. Er vergleicht die Kanzlerin in seiner Rede mit Erich Honecker, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer mit Egon Krenz, Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble mit Hans Modrow. Derzeit fühle er sich „immer wieder an die letzten Monate der DDR erinnert“, sagt Gauland. Wie 1989 in der DDR bestehe die gegenwärtige Regierung aus einer kleinen Gruppe von Parteifunktionären, „einer Art Politbüro“, das gestützt werde von einem gesellschaftlichen Bündnis aus „Blockparteifunktionären, Journalisten, TV-Moderatoren, Kirchenfunktionären, Künstlern“.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.