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Syrien Giftangriff auf Duma - wer sagt die Wahrheit?

Eine knappe Woche nach dem Angriff auf Duma sind die Fronten klar: Für den Westen steht fest, dass Syriens Armee Chemiewaffen eingesetzt hat - Russland bestreitet das kategorisch. Ein Blick auf die Fakten.
Kinder aus Duma nach dem Angriff

Kinder aus Duma nach dem Angriff

Foto: AP/ Syrian Civil Defense White Helmets

Der Angriff

Duma, ein Vorort von Damaskus mit rund 100.000 Einwohnern, gehört zum Gebiet Ost-Ghuta. Im Februar startete das syrische Regime einen Großangriff auf das rund hundert Quadratkilometer große Gebiet, das seit April 2013 von Regierungstruppen belagert wurde. In den vergangenen Wochen rückten die Truppen von Diktator Baschar al-Assad weit auf das Rebellengebiet vor und kesselten Duma ein. Daraufhin verhandelten Vertreter des russischen Militärs mit der Rebellengruppe "Armee des Islam" über eine Deportation der Kämpfer und ihrer Familien nach Nordsyrien. Während der Verhandlungen galt eine Waffenruhe für Duma, die weitgehend eingehalten wurde.

Am Freitag, den 6. April, brachen beide Seiten die Verhandlungen jedoch ergebnislos ab. Daraufhin nahm das syrische Militär seine Luftangriffe auf Duma wieder auf. Die Rebellen antworteten mit Raketenbeschuss auf die Innenstadt von Damaskus.

Am Samstagmittag schlugen zunächst zwei Lenkraketen und mehrere Fassbomben in einem medizinischen Zentrum des Roten Halbmonds ein, so berichten es Mitarbeiter der Organisation. Die Einrichtung war dadurch nicht länger funktionstüchtig, sämtliche Rettungswagen wurden bei dem Angriff zerstört.

Ebenfalls am Samstagmittag drehte Hosein Mortada, Syrien-Korrespondent des iranischen Fernsehens al-Alam, der die Assad-Truppe als Reporter begleitet und von der Offensive berichtet, ein Selfievideo am Stadtrand in Duma. Darin kündigt er "Überraschungen" für die Menschen in Duma an. "Ihr werdet bald etwas sehen, was ihr noch nie gesehen habt", sagt der Assad-Anhänger. "Es wird etwas Größeres sein als eine Bodenoffensive."

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Gegen 16 Uhr folgte der nächste Luftangriff in der Nähe der Saada-Bäckerei in der Umar-ibn-al-Khattab-Straße. Augenzeugen berichteten, dass sich anschließend in der Umgebung Chlorgeruch ausgebreitet habe. Helfer der sogenannten Weißhelme teilten mit, sie hätten später erstickte Menschen in geschlossenen Räumen gefunden. Dort hatten diese offenbar vor den Bombenangriffen Schutz gesucht und waren dann erstickt.

Die Luftangriffe dauerten den gesamten Nachmittag an. Möglicherweise war es das Ziel der Armee, einerseits die Menschen in die Bunker zu treiben, um sie dann mit Gas zu ersticken. Zum anderen wurden dadurch die Rettungsarbeiten behindert.

Gegen 19.30 Uhr schlug eine Granate in einem Haus in der Nähe des Märtyrerplatzes im Zentrum von Duma ein. Das Gebäude liegt nur wenige hundert Meter von der zuvor angegriffenen Bäckerei entfernt. Wieder berichteten Überlebende von starkem Chlorgeruch, der sich rasch ausgebreitet habe. Mediziner schilderten zudem Symptome, die eher zu einer Chemiewaffe wie Sarin passten: Schaum vor Mund und Nase, stark verkleinerte Pupillen.

Insgesamt behandelten Mediziner in Duma nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation rund 500 Patienten, die Symptome eines Chemiewaffeneinsatzes aufwiesen. 43 Menschen seien daran gestorben.

Während die Rettungsarbeiten liefen, flog das Regime weitere Bombenangriffe auf Duma. Neben den Opfern des mutmaßlichen Chemiewaffenangriffs starben am Samstag Dutzende weitere durch konventionelle Waffen.

Die Munition

Augenzeugen in Duma filmten am Tag nach dem Angriff zwei gelbe Gaszylinder. Einer steckte im Dach des Hauses in Duma, das gegen 19.30 Uhr getroffen wurde.

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Ein zweiter Zylinder hat offenbar die Decke einer Wohnung durchschlagen. Der genaue Fundort dieses zweiten Zylinders konnte bisher nicht unabhängig lokalisiert werden. Diese Zylinder ähneln stark der Munition, die das Regime seit 2014 mehrfach bei mutmaßlichen Giftgasangriffen aus Helikoptern abgeworfen hat - unter anderem in der Schlacht um Aleppo.

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Das Motiv

Zum Zeitpunkt des Angriffs war Duma noch in der Hand der kampfstarken Miliz "Armee des Islam". Bei vielen Menschen in Damaskus und bei den Assad-treuen Kämpfern war der Wunsch nach Rache an den Islamisten groß. Deren Raketen waren schließlich in den vergangenen Jahren immer wieder im Stadtzentrum eingeschlagen und hatten dort unter anderem Kinder und Frauen getötet.

Vor allem aber behauptete die syrische Regierung immer wieder, die "Armee des Islam" halte in Duma Tausende Soldaten, Milizionäre und Mitglieder alawitischen Religionsgemeinschaft gefangen. Ob das Regime selbst daran glaubte, ist unklar. Die Rebellen widersprachen der Behauptung nicht, weil sie ihnen nutzte.

Luftangriff auf Duma am 7. April

Luftangriff auf Duma am 7. April

Foto: Ammar Safarjalani/ dpa

Die "Armee des Islam" verhandelte mit dem russischen Militär über die Freilassung. Doch rasch stellte sich heraus: Die große Zahl, an der die Kontrahenten aus unterschiedlichen Gründen festgehalten hatten, war eine Mär. Das bedeutete auch das Ende für die Verhandlungsmacht der "Armee des Islam". Das syrische Militär hatte nun keinen Grund mehr zur Rücksichtnahme, sondern sogar einen dringenden Anlass zur Vergeltung.

Dass die Verhandlungen der Russen direkt vor den Toren von Damaskus mit der "Armee des Islam" ohne Beteiligung der syrischen Regierung stattfanden, war ein Affront für Assad. Der Anschlag könnte also auch eine Botschaft Assads an die Russen gewesen sein, dass man sich solche Alleingänge verbittet.

Auch aus militärischer Sicht wäre ein Chemiewaffeneinsatz nützlich für das syrische Regime: Um die wochenlangen Dauerbombardements zu überleben, blieben den Menschen nur die Keller und über Jahre ausgeschachteten Tunnel tief unter den Ruinen der Stadt. "Wir wagen oft tagelang nicht einmal nach draußen zu gehen, um Wasser zu holen", erzählte im März eine Bewohnerin von Duma dem SPIEGEL. Doch genau diese Keller, die Schutz bieten vor konventionellen Bomben, werden zur Todesfalle bei einem Angriff mit Nervengift, das schwerer ist als Luft und zu Boden sinkt.

Wenige Stunden nach dem Angriff stimmte die "Armee des Islam" dem sofortigen Abzug zu.

Die bisherigen Giftgasangriffe

Bis zum 15. Januar 2018 hat die Uno-Untersuchungskommission für Syrien 33 Chemiewaffenangriffe seit Kriegsbeginn eindeutig nachgewiesen. Für 27 Angriffe machte sie das Regime verantwortlich , in den übrigen Fällen ließen sich die Täter nicht eindeutig feststellen.

Die Regierungen von Syrien und Russland haben diese Ermittlungsergebnisse stets dementiert. Sie bestreiten den Einsatz von Chemiewaffen kategorisch, so auch im aktuellen Fall. Ihre Argumentationen sind fast identisch mit den Dementis aus dem April vergangenen Jahres, nach dem Angriff auf die Stadt Chan Scheichun - und vom August 2013, nach der verheerenden Attacke auf Vororte von Damaskus als Hunderte starben: Ein Chemiewaffenangriff habe gar nicht stattgefunden. Die Rebellen würden einen solchen Einsatz nur vortäuschten, um Assads Armee die Schuld zuschieben zu können.

Nur: All die früheren Dementis, inklusive abenteuerlicher Szenarien, saudische Radikale oder der türkische Geheimdienst hätten Chemiewaffen nach Ost-Ghuta geschafft, oder Sarin habe sich in Chan Scheichun nach dem Bombardement eines Rebellenlagers von selbst gebildet, wurden nach und nach als Fälschungen identifiziert.

Tatort in Chan Scheichun (Archiv)

Tatort in Chan Scheichun (Archiv)

Foto: AMMAR ABDULLAH/ REUTERS

Ausgehend vom anfangs mit russischer Zustimmung eingerichteten "Joint Investigation Mechanism" (JIM) aus Uno und OPCW, der "Organisation zum Verbot von Chemiewaffen", analysierten mehrere Referenzlabors im Verlauf des vergangenen Jahres Boden- und Gewebeproben aus Chan Scheichun, die sie von dortigen Ärzten erhalten hatten. Dafür stellte Assads Regierungsapparat auch Proben syrischen Sarins sowie Bodenproben zur Verfügung, die es nach eigenen Angaben selbst aus dem von Rebellen kontrollierten Chan Scheichun erhalten hatte. "Warum sie das getan haben, ist uns ein Rätsel", sagt einer der beteiligten Wissenschaftler, der nicht befugt ist, offiziell Stellung zu nehmen, dem SPIEGEL. "Aber die wussten auch gar nicht, wonach genau wir suchen."

Sarin hinterlässt stabile, sehr spezifische Abbauprodukte, die nicht nur klare Hinweise auf einen Einsatz, sondern auch auf die Herkunft des Sarins geben können. Bei allen Proben aus Chan Scheichun ergaben sich identische Anteile von Phosphorhexafluorid und Hexamin, eine Art Säurefänger bei der Sarinherstellung - sogenannte "Markerchemikalien", die wie ein chemischer Fingerabdruck den Hersteller identifizieren. Dieser chemische Fingerabdruck aus Chan Scheichun waren identisch mit Proben aus Regierungsbeständen.

Nun hatte der JIM ausschließlich ein Mandat für die Überprüfung zweier Chemieangriffe: dem auf Chan Scheichun und dem auf die Ortschaft Umm Hawsh im September 2016, bei dem der "Islamische Staat" Senfgasgranaten verschossen hatte. Andere Chemieangriffe, von denen es seit dem Frühjahr 2013 Dutzende gegeben hat, waren von den Ermittlungen ausgenommen. Darauf hatte Russland gedrängt.

Doch die chemische Zusammensetzung des in Chan Scheichun eingesetzten Sarins war identisch mit der des bei früheren Attacken verwendeten Stoffs: bei den Angriffen im August 2013 und im März desselben Jahres auf die Ortschaft Khan al-Assal nahe Aleppo. Bei dieser waren mehrere Soldaten der syrischen Armee ums Leben gekommen, was Damaskus stets als Beleg angeführt hatte, dass die eigenen Streitkräfte nicht als Täter in Frage kämen. Doch der Tod der Soldaten hatte wohl eher mit instabilen Windverhältnisse oder der grundsätzlichen Gleichgültigkeit der Armee gegenüber dem Leben der eigenen Leute zu tun.

Nachdem der Abschlussbericht des JIM am 26. Oktober - sehr zur Überraschung Moskaus - die syrische Führung explizit als Täter für den Angriff auf Chan Scheichun ausgemacht hatte, verweigerte Moskau die Verlängerung des JIM-Mandats. Am vergangenen Mittwoch stimmte Russland schließlich abermals im Uno-Sicherheitsrat gegen die Wiedereinrichtung einer Untersuchungskommission.

Alternative Erklärungen

US-Präsident Donald Trump macht seit Sonntag Syriens Machthaber Baschar al-Assad für den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz in Duma verantwortlich und attackierte auch dessen Unterstützer, Russland und Iran. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte am Donnerstag, es gebe Belege für den Einsatz von Chemiewaffen durch das Regime. Die französische Regierung hat ihre Ergebnisse bislang aber nicht geteilt, auch nicht auf Geheimdienstebene.

Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte ebenfalls, sie habe keine Zweifel am Chemiewaffeneinsatz in Duma. Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Mittwoch auf der Basis von Gesundheitspartnern vor Ort, es gebe deutliche Anzeichen für den Einsatz von Chemiewaffen in Duma.

Moskau und Damaskus streiten jede Verantwortung ab. Die russische Armee hat eigenen Angaben zufolge selbst Bodenproben in Duma entnommen und dabei keine Spuren giftiger Substanzen gefunden. Stattdessen wirft der Kreml Großbritannien und den Weißhelmen vor, den Angriff inszeniert zu haben.

Günter Meyer, Professor am Geographischen Institut der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und Vorsitzender der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation (DAVO), zweifelte am Mittwoch im Radioprogramm "hr-info"  an der Darstellung des Westens.

Für das syrische Regime ergebe ein solcher Angriff "absolut keinen Sinn", sagte er. Es sei davon auszugehen, dass es sich um einen Angriff unter "falscher Flagge" handele. "Wenn es überhaupt einen solchen Angriff gegeben hat, dann wurde er insbesondere von der Gruppe der sogenannten Weißhelme inszeniert, die eine Vielzahl von ähnlichen Fällen bereits über die Bühne gebracht haben", sagte er.

Für Meyers Anschuldigung gibt es bislang keinen Beleg. Der einzige dokumentierte Fall für eine Inszenierung der Weißhelme datiert aus dem November 2016. Damals stellten Helfer im Rahmen der sogenannten "Mannequin Challenge" eine fingierte Rettungsaktion nach . Später entschuldigte sich die Gruppe dafür.

Möglicherweise bezog sich Meyer auch auf Bilder, die derzeit in den sozialen Netzwerken die Runde machen und angeblich zeigen sollen, wie die Weißhelme einen Chemiewaffenangriff inszenieren. Diese Fotos stammen jedoch von Dreharbeiten zu dem syrischen Film, "Revolution Man", der die Arbeit ausländischer Journalisten in Syrien und das Wirken der Weißhelme diskreditieren soll.

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Meyer warf der 2016 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichneten Hilfsorganisation zudem vor, dass sie mit Millionengeldern aus den USA und Großbritannien unterstützt würde.

Zuvor hatte er die Gruppe bereits am Dienstag im ARD-"Mittagsmagazin" angegriffen . Seine Beweisführung war mehr als fragwürdig. "Genau solche Aufnahmen, wie wir sie jetzt seit Sonntag gesehen haben", so Meyer, seien "laut Presseberichten, schon vor etlichen Wochen in der von den Oppositionellen kontrollierten Provinz Idlib von Weißhelmen aufgezeichnet worden." Die Macht der Bilder sei "so ungeheuerlich, dass der Verstand ausgeschaltet wird", sagte er.

Welche Presseberichte er meinte, sagte Meyer nicht. Allerdings konnte die Rechercheplattform "Bellingcat" inzwischen nachweisen, dass das Haus, in dem Opfer des mutmaßlichen Angriffs gefilmt wurden, identisch ist mit dem Gebäude, das russische Militärpolizisten in dieser Woche besuchten. Dieses Gebäude steht in Duma. Die Behauptung, die Weißhelme hätten in Idlib Bilder aufgenommen und diese als Aufnahmen aus Duma präsentiert, ist damit widerlegt.

Der Nachweis

Die letzten Rebellen in der Region Ost-Ghuta haben am Donnerstag nach Angaben von Aktivisten ihre schweren Waffen abgegeben und die Enklave verlassen. Die syrische Armee hat nach Angaben des russischen Militärs am Donnerstag die Kontrolle über Duma übernommen. Zudem patrouilliere die russische Militärpolizei durch die einstige Rebellenhochburg vor den Toren der Hauptstadt Damaskus.

Wenn die Chemiewaffenexperten der OPCW - darunter Chemiker, Mediziner sowie Waffenexperten - am Wochenende ihre Arbeit aufnehmen und den mutmaßlichen Chemiewaffeneinsatz untersuchen , wird das mutmaßliche Gebiet, in dem das Assad-Regime Chemiewaffen eingesetzt haben soll, folglich unter dessen Kontrolle stehen.

Zwar dürfen die OPCW-Experten auch Augenzeugen, Opfer und Mediziner befragen. US-Verteidigungsminister James Mattis erklärte dennoch bereits am Donnerstag vor Abgeordneten in Washington: "Von diesem Untersuchungsteam, das hineingeht, werden wir nicht erfahren, wer es getan hat".

Einem Bericht des "Guardian"  zufolge haben die USA in den vergangenen Tagen unter Hochdruck daran gearbeitet, Leichen aus Duma herausbringen zu lassen, vermutlich nach Jordanien. Dort sollte geprüft werden, mit welchem Gift die Männer, Frauen und Kinder in Duma getötet worden sind. Nicht näher genannte syrische Mediziner erklärten dem "Guardian", ein bislang nicht identifiziertes Gift hätte die Nervensysteme angegriffen.

Der US-Sender MSNBC berichtete am Donnerstag , die Vereinigten Staaten seien mittlerweile im Besitz von Blut- und Urinproben der mutmaßlichen Opfer von Duma. Von wem die Amerikaner diese erhalten haben sollen, blieb offen. Die Proben legten den Einsatz chemischer Waffen nahe, hieß es. Es solle sich um Chlorgas handeln und ein weiteres, bislang nicht näher identifiziertes Nervengift. MSNBC zufolge könnte es sich dabei um Sarin handeln. Das Assad-Regime hat beide Gifte - Chlorgas und Sarin - bereits zuvor in Kombination eingesetzt - etwa in Chan Scheichun.

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