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Ex-Außenminister Joschka Fischer sieht AfD in Tradition der NSDAP

Die AfD wird oft als "rechtspopulistisch" bezeichnet. Den ehemaligen Grünen-Politiker Joschka Fischer regt das auf. Im SPIEGEL spricht er von einer "völkisch definierten" Partei - und fordert eine harte Auseinandersetzung.
Joschka Fischer

Joschka Fischer

Foto: Rolf Vennenbernd/ picture alliance / dpa

Der frühere Außenminister Joschka Fischer sieht die AfD als Partei in der Tradition des Nationalsozialismus. "Da sind viele in der aktiven Mitgliedschaft und Führung der AfD, die reden wie Nazis und die denken wie Nazis", sagt Fischer in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL. "Die Tradition ist eindeutig." (Lesen Sie hier das ganze Gespräch mit Joschka Fischer im neuen SPIEGEL.)

Fischer wehrte sich gegen die Bezeichnung der AfD als rechtspopulistisch. "Wie nennen wir in Deutschland eine Partei, die sich völkisch definiert?"

Wenn er den AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland oder den thüringischen Landeschef Björn Höcke höre, "dann habe ich immer das Bild des zerstörten Köln vor Augen, aus dem der Dom herausragt", sagt Fischer. "Wir wissen doch, wie dieser Film endet." Man müsse die Auseinandersetzung mit den Rechten an jedem einzelnen Punkt hart und unnachgiebig führen.

Fischer plädiert in dem SPIEGEL-Gespräch für die Bildung einer Jamaikakoalition aus Union, FDP und Grünen. Die sei heute eine Notwendigkeit, sagte er. Neuwahlen könne niemand ernsthaft wollen. Die Grünen würden viele Wähler verlieren, wenn sie sich kategorisch verweigerten, sagt Fischer: "Es gilt der alte Bob-Dylan-Song: 'The Times They Are a-Changin', die Zeiten ändern sich."